Hinter den Wortbergen

Schalom, unbekannter Besucher! In irgendeinem satirischen Werk [sic!] von Ephraim Kishon hat man in Erfahrung bringen dürfen, dass es in Israel gute Sitte sei, sich eine große Anzahl an Büchern anzuschaffen, um die Exemplare dann in einem – für jedermann sichtbaren – Regal zu platzieren. Gäste schätzen das, die Neugierigen unter ihnen sogar sehr. Die angesammelten Schmöker müssen, das ist wichtig, keinesfalls gelesen werden, mit einer bedeutsamen Ausnahme: Der Klappentext ist zu kennen. Die Wissbegier von Besuchern will nun mal gestillt werden. Eine etwaig aufkommende Frage, wovon dieses oder jenes Buch überhaupt handelt, gilt es stets geflissentlich beantworten zu können, so als ob man das betreffende Exemplar tatsächlich verschlungen hätte. 

Wenn man die Klappentexte der Bücher mit dem wiederkehrenden Titel ›D|B D|V‹ gelesen hat, weiß man trotzdem wenig bis nichts über den Inhalt. Der Hintergrund ist mit einem delikaten Nebensatz zu beantworten: Der Verfertiger schöngeistiger Schriften scheißt auf Klappentexte. Seine im Internet aufgezeichneten und im Anschluss darauf (oder danach) gedruckten Niederschreibungen werden mit einer überaus hohen Wahrscheinlichkeit niemals in handelsüblichen Büchereien zu finden sein. Er bezeichnet sich selbst nicht als einen Autor, wie Ephraim Kishon sich stets nicht als Schriftsteller verstand, und wehrt sich mit all seiner (geringen) Macht, keinesfalls (jemals) als ein solcher tituliert zu werden [– was mitunter mühselig ist].

Merksätze oder gar Aphorismen, die mit einer Negation beginnen, sollte grundsätzlich niemand ernst nehmen. Das gilt auch für Bedingungssätze [sic!]. Es trifft allerdings nicht auf das nachfolgende Zitat von dem oben angeschnittenen großen Meister des Humors zu. 

›Es ist ein Leiden zu schreiben‹, und weiter: ›Es ist eine Geburt. Ich habe noch nie gesehen eine Geburt, bei welcher man gelacht hat. So ist es auch mit dem Schreiben.‹ 

Wer Hochachtung für ein solches ›Anti-Vergnügen‹ verspürt, der möge bitte auf ⇒ » Mehr Berge  › «  ⇘ klicken.

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